Im Rahmen des diesjährigen Grazer Kongresses für Allgemeinmedizin wurden wir von der KLEINEN ZEITUNG zu einem Interview zu unserem Fach eingeladen. Hier der gesamte Wortlaut:
„Wir sind Ganzheitsmediziner“
Er ist seit 30 Jahren Hausarzt, sie gerade in der Ausbildung: Vater und Tochter erzählen von neuen Herausforderungen in der Allgemeinmedizin wie Dr. Google, Vertrauensverlust und die Herrschaft der Technik.
Kl.: Frau Wendler, alle sprechen von Landärztesterben, Sie haben sich für die Allgemeinmedizin entschieden. Warum?
MARIA WENDLER: Was mich an der Allgemeinmedizin begeistert, ist das breit gefächerte Arbeiten: Wir haben das ganze Spektrum, vom Kind bis zum alten Menschen. Außerdem steht in der Hausarzt-Praxis das Betreuen mehr im Mittelpunkt: Man begleitet Patienten über viele Jahre, man bekommt einen Einblick in den Alltag, erfährt Dinge, die einem die Augen öffnen. Das macht viel Spaß.
MICHAEL WENDLER: Ich sage immer, wir sind Ganzheitsmediziner: Es braucht natürlich das medizinische Wissen, aber wir kennen auch die Familiengeschichte, die sozialen Umstände von Patienten, was gerade bei alten Menschen wichtig ist.